Unser Freund Jan hat vor einer Woche, am 15. September, eine Haftstrafe von 1 Jahr und 2 Monaten angetreten. Sie haben ihn in einem skandalösen Prozess aus mutmaßlich politischen Gründen verknackt. Wir werden ihn während seiner Haft unterstützen und möchten auch andere dazu ermuntern.
Die Kundgebung zum Haftantritt, Quelle: jamnitzer.noblogs.org
Was ist passiert?
Jan war bereits vorgestraft und auf Bewährung. Er war daran beteiligt, als Berufsschüler:innen und solidarische Linke am 31. Mai 2017 die Abschiebung ihres Mitschülers verhinderten, und wurde dafür verurteilt. Später haben Zivilbullen ihn an einem Abend angegangen und anschließend angezeigt. Dafür wurde er zu einer kleinen Haftstrafe verurteilt, die vorerst ausgesetzt wurde. Im Sommer 2019 schließlich vertrieben die Leute vom Jamnitzer Platz an einem Abend die Bullen, die im linken Stadtteil Gostenhof regelmäßig ihr Unwesen treiben und die Leute schikanieren. Obwohl Jan an dem Abend gar nicht dort war, wurde er angeklagt, die Bullen angeschrien und damit Widerstand geleistet zu haben – angeschrien, mehr nicht! Ein Entlastungszeuge, der aussagte, mit Jan woanders gewesen zu sein, wurde vor Gericht auseinandergenommen und wie immer glaubte das Gericht den Bullen. Das Ergebnis: Wegen Bullen-Anschreien 1 Jahr und 2 Monate Knast.
Jan ist seit Jahren als Anarchist in Nürnberg aktiv. Er spielt in einer Band, engagiert sich in Gruppen und selbstverwalteten Räumen, unterstützt soziale Kämpfe und andere staatlich Verfolgte. Die Bullen und Richter haben ihn ins Visier genommen und so lange nicht locker gelassen, bis sie ihn endlich einbuchten konnten.
Zum Haftantritt haben über 100 Leute Jan begleitet und eine Kundgebung vor der JVA Nürnberg gemacht. Jan selbst hat am Mikro gesagt: „Ich wollte mich nur bei euch allen bedanken, die über die letzten Monate und Jahre den ganzen Repressionsscheiß mit mir mitgemacht haben. Danke dafür! Heute sind wir traurig, aber lasst uns morgen bitte wieder wütend sein. Danke!“
Was können wir tun?
Haltet euch auf dem Blog des Solikreises Jamnitzer auf dem Laufen: https://jamnitzer.noblogs.org/.
Wendet euch an die Rote Hilfe Ortsgruppe Nürnberg. Sie nimmt Spenden entgegen und leitet eure Briefe an Jan weiter. Schickt die Briefe einfach an:
Rote Hilfe Ortsgruppe Nürnberg z.H Jan
Eberhardshofstraße 11
90429 Nürnberg
Alternativ könnt ihr auch mit uns Kontakt aufnehmen. Wir leiten eure Briefe ebenfalls weiter.
Bleibt unversöhnlich! Der Staat und seine Bullen denken, sie könnten Jan fertig machen und uns damit insgesamt schwächen. Wir lassen das nicht zu: Wir stehen hinter Jan und wir denken im Traum nicht daran, klein beizugeben.
Als GG/BO-Soligruppe schicken wir unserem Freund Jan, seiner Familie und seinen Freund:innen viel Kraft. Wir sind an eurer Seite.
GG/BO-Soligruppe Jena