Spendenaufruf für Präzedenzurteil vorm Bundesverfassungsgericht – für die Rechte psychischer erkrankter Gefangener!

Seit über einem Jahr kämpft eine Gefangene und Gefangenen-Gewerkschafterin in der JVA Chemnitz mit nachgewiesener Haftunfähigkeit um ihr Recht auf Haftunterbrechung und Therapie. Ihr Antrag wurde zuletzt vorm Landgericht Zwickau abgelehnt. Nun will sie mit einer Verfassungsbeschwerde vors Bundesverfassungsgericht ziehen – und das kostet Geld. Als Solidaritätsgruppe Jena der Gefangenen-Gewerkschaft haben wir uns entschlossen, sie dabei mit einer Spendenkampagne zu unterstützen, denn hier geht es nicht nur um ihren Fall, sondern um die Situation psychisch kranker Gefangener und die Anerkennung ihrer Situation allgemein.

Es folgen die Daten des Spendenkontos und der Aufruf der Gefangenen-Gewerkschafterin selbst.


Spenden gehen an:

Kontoinhaberin: Schwarzkreuz Jena
IBAN: DE58 8306 5408 0004 9960 54
BIC: GENO DEF1 SLR
Betreff: Haftunterbrechung für Sandra


Liebe Menschen da draußen,

ich fange dies nun zum 15. Mal an, da ich versuche, die richtigen Worte zu finden.

Mein Name ist Sandra W. und ich befinde mich seit 18 Monaten in Haft trotz bewiesener Haftunfähigkeit – zuletzt bestätigt durch ein Gutachten vom 7.11.18.

Denn ich leide unter extremen Panikattacken, Agoraphobie mit Panikstörung sowie einer nunmehr komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Jede Attacke bringt mich an den Rand des Wahnsinns, denn es fühlt sich an, wie lebendig begraben zu werden.

Dennoch lehnte das Landgericht Zwickau meinen Anttrag auf Haftunterbrechung erneut ab. In dem Beschluss steht nicht mal drin, dass der Gutachter Haftunfähigkeit diagnostiziert hat.

Dennoch möchte ich nicht aufgeben, denn wenn ich das tue, bin ich verloren! Leider verursacht die Verfassungsbeschwerde Kosten im vierstelligen Bereich – Geld, was ich leider nicht habe.

Deshalb wende ich mich an Euch mit der Bitte um eine kleine Spende. Denn dies ist meine letzte Chance, doch noch hier raus zu kommen, um die nötige Hilfe zu erhalten. Seitens der JVA erhalte ich leider keine Hilfe, im Gegenteil.

Es fällt mir nicht leicht, wildfremde Menschen um Hilfe zu bitten, nur sehe ich keine anderen Möglichkeiten. Ich leide jeden Tag extrem unter meinen Krankheiten und deren Symptomen und benötige dringend Hilfe, die ich hier nicht erhalte und nicht erhalten kann.

Ich bedanke mich bereits jetzt für Eure Unterstützung!

Liebe Grüße

Sandra

This entry was posted in General. Bookmark the permalink. Both comments and trackbacks are currently closed.
  • Als Solidaritätsgruppe der Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organiation (GG/BO) in Jena unterstützen wir inhaftierte Arbeiter:innen und Gewerkschafter:innen und staatlich Verfolgte in verschiedenen Haftanstalten, vor allem in Thüringen und Sachsen. Andere Soli-Gruppen gibt es in Leipzig und Köln.