Am Freitag, dem 21. Oktober werden wir eine Solidaritätskundgebung für den US-amerikanischen Gefangenenstreik vom 9. September in den USA machen. Ort: Der McDonalds im Leutragraben. Zeit: 14 bis 16 Uhr. Es folgt der Aufruf- und Mobi-Text:
McDonalds profitiert von Sklavenarbeit – Solidarität mit dem Gefangenenstreik in den USA!
Seit dem 9.September streiken Zehntausende von Gefangenen in den USA. Sie kämpfen für das Ende der Knastsklaverei! Denn als 1865 in den USA die Sklaverei mit dem 13. Zusatzartikel abgeschafft wurde, wurde eine Ausnahme gemacht – bei der Zwangsarbeit von Gefangenen. Deswegen sitzen in den USA heute 2,4 Millionen Menschen im Knast und werden als billige und rechtlose Arbeiter_innen, als moderne Sklav_innen, ausgebeutet. Dafür bekommen sie entweder gar nichts oder Hungerlöhne von zwischen 0,23 und 1,15 Dollar pro Stunde.
Zahlreiche Großunternehmen profitieren von der Sklavenarbeit der Häftlinge, darunter Whole Foods, Wal-Mart, Victoria’s Secret, Aramark, AT&T, BP, Chevron, Caterpillar, Microsoft, Motorola, Nintendo, UPS und andere. Auch McDonalds gehört dazu. McDonalds hat Teile seiner Produktion in die Knäste verlegt und lässt Gefangene Plastebesteck, Verpackungen, Dienst-Uniformen und Tiefkühlessen wie z.B. Buletten produzieren. Wir stellen uns vor die McDonalds-Filiale in Jena, um so auf die Ausbeutung innerhalb des gefängnis-industriellen Komplexes der USA hinzuweisen und den dortigen Gefangenenstreik zu unterstützen. Die Aktion reiht sich ein in die Woche erneuter Solidaritätsaktionen, zu der rebellische Gefangene und ihre Unterstützer_innen in den USA aufrufen.
Wir solidarisieren uns mit dem Widerstand der US-amerikanischen Gefangenen, weil uns diese Verhältnisse sehr bekannt vorkommen. Auch in den bundesdeutschen und Thüringer Knästen werden die Häftlinge in anstalts-, d.h. staatseigenen oder externen Unternehmerbetrieben ausgebeutet – für ca. 1€ die Stunde, ohne Renten-, Pflege- und Krankenversicherung, unter miesen medizinischen Bedingungen und bei Unterdrückung gewerkschaftlicher Organisierungsbestrebungen. Nach der Entlassung diskriminiert sie zusätzlich noch das Arbeitsamt und erschwert ihnen den Zugang zum Arbeitslosengeld 1. Doch auch hier gibt es Gegenwehr. Im Mai 2014 hat sich in der JVA Berlin-Tegel die Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organisation(GG/BO) mit den Hauptforderungen nach Mindestlohn, Einbeziehung in das Sozialversicherungssystem und Gewerkschaftsfreiheit für alle inhaftierten Arbeiter_innen gegründet. Seit April 2015 bestehen Sektionen in den Thüringer Knästen Untermaßfeld und Tonna. Momentan kämpfen die Häftlinge dort gemeinsam mit der Solidaritätsgruppe in Jena für anständige Ernährung und medizinische Versorgung. Auch ihr könnt sie unterstützen – informiert euch, schreibt den Sprechern der Gefangenengewerkschaft, kommt mit uns in Kontakt!
Mehr Infos und die Kontaktadressen der Jenaer Soligruppe der GG/BO und der inhaftierten Gewerkschafter: gefangenensolijena.noblogs.org