Laut Bericht eines Gefangenen gebe es in der JVA Untermaßfeld nun den ersten Fall einer Coronavirus-Infektion. Am 24. März 2020 beobachtete er aus dem Fenster mehrere Personen mit Schutzanzügen, Brillen, Masken und Koffern. Auf Nachfrage erhielt er die Antwort, es handele sich um eine Übung.
Am Folgetag habe ihm ein Beamter erzählt, dass es sich um einen Neuzugang, d.h. um einen frisch Inhaftierten, handele, der positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Der Beamte habe hinzugefügt, dass derzeit auch die Beamten „verarscht“ würden.
Sogar die Beamten scheinen anzuerkennen, dass der Umgang des Thüringer Justizministeriums mit der Coronakrise im Strafvollzug verantwortungslos ist. Es braucht jetzt eine schnelle Umsetzung der Forderungen, die breit von Gefangenen, ihren Angehörigen und auch von der Gefangenen-Gewerkschaft und ihren Solidaritätsgruppen geteilt werden:
- Transparenz gegenüber den Gefangenen,
- Rücknahme des Besuchsverbots,
- Freilassung der Gefangenen.
Jena, 27. März 2020