In seinem Brief vom 29. März 2020 berichtet ein Gefangener aus der JVA Untermaßfeld, wie ein Bandscheibenvorfall seit Dezember 2019 im Grunde unbehandelt bleibt. Dies ist kein Einzelfall, sondern ein weiteres Beispiel für die schlechte medizinische Versorgung der Gefangenen. Der Fall macht weiterhin deutlich, dass es höchst fahrlässig ist, die Gefangenen nicht zu entlassen, sondern sie im Infektionsherd Gefängnis mit der unzureichenden medizinischen Versorgung dem Coronavirus auszusetzen.
Im Folgenden der Bericht des Gefangenen:
Ich wurde am 17. Dezember 2019 mit einem akuten Bandscheibenvorfall genötigt, in den Verlegungsbus einzusteigen, was den körperlichen Beschwerden gar nicht gut getan hat. Beim Besuch des Arztes in der jetzigen JVA Untermaßfeld wurde auch gar nichts dahingehend getan, etwas zu verbessern oder besser gesagt, einen fachärztlichen Kollegen auf das medizinische Problem zu kontaktieren. Stattdessen wurde ich mit angeblichen Schmerztabletten abgewimmelt, beim wiederholten Besuch sogar nur noch mit einem Infoblatt für Rückengymnastik für die Zelle. Nach weiteren Beschwerden wurde ich mal für eine Röntgenaufnahme im Januar 2020 nach Neiningen gefahren, aber seit dem Zeitpunkt kam ganz und gar nichts bei mir ein – weder ein Befund, noch was anderes.
Thema Schmerztabletten: Das waren aber keine, sondern Schlaftabletten, die hier wie Geldmünzen in sehr sehr hohen Mengen ausgegeben werden. Das betrifft auch Tramalb, Tilidin und andere Medikamente, die hochgradig abhängig machen.
Das Thüringer Justizministeirum wurde auch schon darüber informiert, aber irgendwie wird nicht richtig behandelt.