Während der Großteil der deutschen Bevölkerung am 24. September wählen ging und so seine Verantwortung und Handlungsmacht für weitere vier Jahre an immer weiter nach rechts rückende Parteien abtrat, haben 40 Gefangene in der Frauen-JVA Chemnitz mit einer direkten Aktion für ihre Interessen gekämpft. Sie führten einen anderthalbstündigen Sitzstreik im Gefängnishof der Anstalt durch und protestierten damit gegen die Folgen des Personalmagnels: Einschluss und eingeschränkte Freizeitangebote.
Der Sitzstreik wurde laut den Gefangenen auf das Versprechen des Vollzugsleiters hin, Veränderungen bezüglich der Aufschlusszeiten und Straffreiheit für die Beteiligten zu gewährleisten, nach anderthalb Stunden beendet. Laut freiepresse.de und der Ansprechpartnerin der Gefangenen-Gewerkschaft in der JVA Chemnitz, Manuela Beck, wurden nun Disziplinar- und Strafmaßnehmen gegen über 30 Sitzstreikerinnen eingeleitet.
Als Solidaritätsgruppe Jena der Gefangenen-Gewerkschaft rufen wir dazu auf, die Sitzstreikerinnen gegen die Strafen zu verteidigen. Lasst der Sektion der Gefangenen-Gewerkschaft Solidaritätsschreiben zukommen und protestiert gegenüber der Anstaltsleitung und dem sächsischen Justizministerium gegen die Disziplinarmaßnahmen. Die Adressen siehe weiter unten.
Jena, 7. Oktober 2017
Solidaritätsschreiben – gerne Briefmarken beilegen – an:
Manuela Beck
Ansprechpartnerin der Gefangenen-Gewerkschaft JVA Chemnitz
Reichenhainer Straße 236
09125 Chemnitz
Protestschreiben an:
Vollzugsleiter Daniel Krätzner
Justizvollzugsanstalt Chemnitz
Reichenhainer Straße 236
09125 Chemnitz
poststelle@jvac.justiz.sachsen.de
Sächsisches Staatsministerium der Justiz
01095 Dresden
poststelle@smj.justiz.sachsen.de