Am Samstag, 28. Juli, sprechen wir als Soligruppe Jena der Gefangenen-Gewerkschaft in Nürnberg darüber, wie man sich unter den Bedingungen des Strafvollzugs solidarisch organisieren kann. Die Veranstaltung findet im Projekt 31, An den Rampen 31, 90443 Nürnberg statt. Kommt gerne vorbei! Es folgt der Veranstaltungstext aus Nürnberg:
Infoveranstalltung der GG/BO Soligruppe Nürnberg am 28.07.18 um 19 Uhr
Wie könnte eine Organisierung der Menschen im Knast und ihre Unterstützung aussehen?
Gesetzesverschärfung 113/114, neues Polizeiaufgabengesetz, Abschiebungen und Armut: Kriminalisiert und bestraft zu werden, wird Lebensrealität von immer mehr Menschen und die Strafen werden immer drastischer. Dies trifft nicht nur politische Aktivist*innen. Wenn Menschen wegen Schwarzfahren oder Diebstahl ins Gefängnis müssen, erwartet sie dort eine Institution, die vorgibt, sie resozialisieren zu wollen, in der aber faktisch Gewalt, Einsamkeit und Willkür herrschen.
Die Lebensbedingungen sind am Existenzminimum, ein knappes Budget für das Notwendigste zum Einkauf im Knast-Supermarkt wird vorgegeben. Dazu kommt noch die Ausbeutung durch die Knastarbeit entweder aufgenommen durch Zwang und unberührt vom Arbeitnehmer*Innenschutz oder als kleineres Übel um dem tristen Alltag zu entkommen. Die Menschen sind der Anstaltsleitung und den Wärter*Innen ohne schützende Kontrollinstanz ausgeliefert und mit der chronischen Vereinzelung entsteht so ein Gefüge, aus dessen toxischen, Resignation-förderndem Kreislauf zu entkommen und sich für seine Rechte einzusetzen schier unmöglich scheint.
Denn allein machen sie dich ein.
Lasst uns uns organisieren und den Verhältnissen etwas entgegen zu stellen.
Deswegen wir rufen für den 28.07 dazu auf gemeinsam damit anzufangen.