In der JVA Tonna, dem Herzstück des Thüringer Gefängniswesens wird weiterhin mit Zensur und Beschlagnahmung von Post gegen die Gefangenengewerkschaft vorgegangen. Einem inhaftierten Gefangenen-Gewerkschafter wurde unser GG/BO-internes Infobulletin mit der Begründung, es störe das Vollzugsziel und enthalte verzerrte Informationen, vorenthalten. Das Infobulletin ist nichts weiteres als die Zusammenstellung öffentlich zugänglicher Presseartikel und Blogposts zum Thema Knast. Unser inhaftierter Kollege geht nun rechtlich dagegen vor.
Wir wollen kurz auf die Begründung der JVA Tonna eingehen. 1) Die Betätigung in einer Gewerkschaft für die eigenen sozialen Belange widerspricht in den Augen der JVA Tonna offenbar der “Resozialisierung”, bekanntermaßen das erklärte Vollzugsziel in der BRD, Zwangsarbeit für Hungerlohn jedoch nicht. “Resozialisierung” bedeutet für die JVA offenbar, Menschen zu billigen und hörigen Arbeiter_innen zu machen und jeglichen Eigensinn in ihnen zu ersticken. 2) Wir gegen den inhaftierten Arbeiter_innen eine Stimme und machen ihre Kämpfe bekannt. Wenn die JVA damit ein Problem hat, kann sie gerne Gegendarstellungen herausgeben. Sie soll aber endlich aufhören, kritische Berichterstattung zu unterbinden und die Leute von Informationen abzuschneiden! Wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Zensur und Manipulation von Seiten der JVA ein Ende nimmt.
Wer den Kampf der inhaftierten Arbeiter und Gewerkschafter in der JVA Tonna unterstützen möchte, kann gerne zu unserer Silvesterkundgebung bei der JVA Tonna kommen.