Am 18. März haben wir als GG/BO-Soligruppe Jena eine Kundgebung vor den Toren der JVA Untermaßfeld durchgeführt. Diese kleine Geste der Solidarität mit der Gefangenengewerkschaft und ihrem Sprecher David Hahn hat dem Staat den Anlass zum nächsten Repressionsschlag geboten.
Während der Kundgebung wurden 30 (!) Polizisten abgeordnet, um für “Ruhe und Ordnung” zu suchen. Am selben Tag bekommt unser GG/BO-Sprecher David Hahn wieder einmal zwei Wochen Einschluss. Einschluss heißt 23 Stunden in einer Minizelle ohne Tisch (Briefeschreiben auf dem Boden, Essen im Stehen an einem Regalbrett), nur mit Schreibzeug und einer Stunde Hofgang morgens um 7 Uhr, selbstverständlich ganz alleine ohne andere Gefangene. Mit anderen Worten: Zwei Wochen Isolationshaft. Vorwand ist eine zwei Wochen zuvor auf Station versehentlich zu Bruch gegangene Scheibe eines Schaukastens. Im Januar hatte David Hahn bereits vier Wochen in Iso-Haft verbringen müssen. Darüber und über weitere Disziplinarmaßnahmen – Fernseh-Verbot, Trennscheibenbesuche, Telefonverbot, Pressezensur, Konfiskation von Broschüren – versucht der Apparat, ihn von den anderen Gefangenen und solidarischen Menschen außerhalb des Knastes zu isolieren und kaputtzumachen. Das hinterlässt Spuren und entsprechend schlecht geht es David Hahn im Moment.
Gegen diese Repression braucht es besonders jetzt unsere Solidarität. Kommt zum nächsten Briefeschreiben an 11. April, protestiert bei der Knastleitung und dem Thüringer Justizministerium und schreibt David Hahn Briefe oder Postkarten. Gerade jetzt ist es wichtig, ihm zu zeigen, dass er und der Kampf der Gefangenen von außen unterstützt werden!
David Hahn
GG/BO-Sprecher JVA Untermaßfeld
Karl-Marx-Straße 8
98617 Untermaßfeld